Bemerkenswert für eine Sendung, die an Fußpilz erinnert:
Beides ist plötzlich da und keiner weiß warum. Beide sind lästig und man ist
froh, wenn es vorbei ist. Aber was wäre (Fußball-) Deutschland ohne
„Doppelpass“?
Jedenfalls um einige Arbeitslose reicher. Denn seit 18
Jahren bietet Sport 1 (vormals DSF) frustrierten Bundesliga-Auslaufmodellen,
die mit ihrer Freizeit nichts anzufangen wissen, wieder einen Sinn im Leben.
Aufbauhilfe für gescheiterte Sportlerpersönlichkeiten
So wie Lothar Matthäus, der den Übergang vom Fußball zum
Taschenbillard nahtlos gemeistert hat, aber keine paarungswilligen
Heranwachsenden mehr ausfindig machen kann (dem demographischen Wandel sei
Dank). Oder Thomas Strunz, dem plötzlich die eigene Frau davongelaufen ist (Stefan
Effenberg sei Dank).
Wie gut, dass solch erschütternden Schicksale den Wohlfahrtssender
Sport 1 auf den Plan gerufen haben, mit „Doppelpass“ einen Abenteuer-Spielplatz
in geschützter Atmosphäre anzubieten. Unter Aufsicht vom solariumverbrannten
Falten-Opa Jörg Wontorra, mit dem sich die abgehalfterten Sportler nach
Herzenslust austoben können. Wontorra, der moderne Seelenklempner – ein
Erfolgsmodell.
Blöd nur, dass Sport 1 dieses Sendeformat bislang nur für den
Fußball anbietet. Denn sonst würde Boris Becker sicher nicht mehr mit
Fliegenklatschen an den Ohren durch die TV-Landschaft torkeln.
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